wie schön: 18 Jahre nach meiner Auszeichnung mit dem Förderpreis
der Hanns-Seidel-Stiftung (und zwei Nominierungen (!) zum Preis
der dt. Schallplattenkritik) darf ich nun
– ohne Eigenlob – auch
von meinen jüngeren Liedern behaupten, daß sie ausgezeichnet
sind. Das findet zumindest die Jury der Liederleute
e.V., und wer wollte ihr widersprechen?
Vielleicht sollte ich mich häufiger zu sowas bewerben? In diesem Fall tat
ich's, weil dem Preisträger – sogar
mit Band, falls vorhanden –
eine honorierte Konzerteinladung versprochen wurde. Und
mir klang von meiner (hier
dokumentierten) doppelten Albumtaufe im November noch die Frage
meiner tollen Weltunter Gang im
Ohr: ob man das nicht mal bei fairer Gage wiederholen könne. Ich
leitete diesen Wunsch ans Universum weiter, offenbar erfolgreich.
(Daß ich mir damit die Vertagung des wirklichen Weltuntergangs
gleich mitwünschte, war dem Universum bei der Erfüllung entgangen.) Sofern ihr denn im Lichter-Smog Leipzigs lebt,
zieht doch vielleicht einen Konzertbesuch in Erwägung:
am 17. Oktober 2025 um 20 Uhr im Hotel
PHILIPPUS Leipzig (Aurelienstr. 54).
Allerdings sind nur 15 Konzerttickets frei erhältlich; die restlichen Plätze
benötigen die Teilnehmer des Jahrestreffens der "Liederleute". Interessierte wenden sich am besten direkt
an vorstand@liederleute.de
So. Das musste endlich auch abseits meines
Social-Media-Profils bei Friendica an die Öffentlichkeit.
Im Sinne der Konzertchronologie hätte aber eigentlich die folgende
Mitteilung den Vorzug verdient, zumal sie womöglich ebenso
überraschend ist:
Der "Geschmacksverstärker"
ist zurück!
Zurück am Ort seiner Premiere, dem Berliner Zebrano-Theater.
Dieses feiert nämlich – entgegen aller Widrigkeiten (Gentrifizierung) – sein 20-jähriges Jubiläum. Da solidarisieren wir uns doch gern, indem wir –
wenn auch nur für dieses eine Mal – unsere legendäre Kleinkunstreihe wieder aufleben lassen.
Aber nicht mit einer prunkvollen Sonderausgabe,
wie 2024 zu unserem 10-jährigen Jubiläum. Nein, nur zwei Gästen
werden ihr am 2. Oktober um 19h30 in der
Lenbachstraße 7a den unverwechselbaren Stempel aufdrücken:
Johanna Zeul
und Marc Ottiker.
Auch ein Motto haben die Beiden
ausgeheckt: "Künstlerische vs. künstliche
Intelligenz"
Es wird also ein bißchen so sein, als hätten wir die Reihe nie beendet.
(Nun ja, unsere eingefleischtesten Fans wissen natürlich, daß Andreas Albrecht
und ich auch weiterhin gelegentlich unter dem Label
"Geschmacksverstärker" Gastspiele geben.)
Natürlich findet in der Zebrano-Jubiläumswoche an den Tagen ringsum noch viel mehr statt; siehe
hier, auf der
Zebrano-Website.
Rechts seht ihr (wenn ihr draufklickt) zwei Konzertmitschnitte.
Für "Man könnte" (mit Liederwerkstatt-Combo 2024) erhielt ich neulich erst das Material zum Videobasteln. Selten freute es mich so wie hier, daß mein Auftritt in Ton und Bild festgehalten wurde.
Den unteren – drei Lieder währenden – Mitschnitt (vom 2023er "Luft &
Lieder"-Konzert in Biesenthal) lud ich schon im April hoch, erwog aber dann wegen der herbstlichen Lieder, ihn erst im Spätsommer zu bewerben. Da sind wir nun.
Blicken wir zwei Monate in die Zukunft, also schon tief in den Herbst, so winken da – in fernen Regionen – zwei spannende Konzerte mit dort heimischen Gästen:
7.11. Kandern-Holzen, Dorfmitte – mit Markus Klohr
8.11. Rheinfelden-Minseln, Dorfkirche – mit Walti Huber
Man könnte ... ja auch häufiger mal mit Combo spielen!
Ein Mitschnitt von der Liederwerkstatt Hohenbüssow 2024
(die hier
übrigens bestens dokumentiert ist),
da war dieses Lied erst drei Monate alt.
Dieser etwas längere Mitschnitt gehört ebenfalls ins
Liederwerkstatt-Umfeld:
Alljährlich machen wir
–
auf dem Weg von der Tollense an die Saale –
Station
im Kulturbahnhof Biesenthal. So auch 2023.
Ab dem zweiten Lied mit Cello-Begleitung!
Berlin, 21. Juni 2025
Liebe Kenner der kleinen Künste,
ob vor großen Auditorien wie der Münchner Isarphilharmonie, oder ob im kleinen Kreis, ob als Songwriting- oder als Schlagzeug-Virtuose – der „Wortjongleur und Menschenfreund“ (Münchner Feuilleton)
Stefan
Noelle liefert mit genauer Beobachtungsgabe, sprachlicher Finesse und augenzwinkerndem Humor reichlich Stoff fürs Kopfkino: Bilder, die nicht mehr verblassen.
Im November
2018 entstand das Selfie rechts, das uns vor dem Münchner Isartor
zeigt. Oben im Turmcafé, umgeben von valentinesken
Exponaten, hatten Stefan und ich unsere
erste Bühnenbegegnung; die Matinee begann um 11h01. Weitere Konzerte
folgten, und nun ist es wieder einmal an der Zeit für ein Doppel:
Schon morgen, Sonntag, den 22. Juni
werden wir, je nach Witterung, auf der Veranda oder im urigen Innern
des ehemaligen Speichers von Hohenbüssow musizieren, der seit über
20 Jahren als
proVie-Theater eine dünn
besiedelte, landschaftlich magische Region mit engagierter Kultur
versorgt.
"Die Füße im Fluss"
heißt der Abend in Anspielung auf die stoisch im Tal
dahinmäandernde Tollense, die mich schon so oft zum Baden einlud.
Der Ort ist natürlich derselbe, an dem auch in einigen Wochen die 16. Sommerwerkstatt Lied – und am 1. August das zugehörige
Konzert stattfindet. Ich darf also zu zwei kulturellen Höhepunkt des
Sommers beitragen. Wie sich eine solche Werkstatt anfühlt, wurde letztes Jahr filmisch
dokumentiert; beachtet den sommerlichen YouTube-Link rechts unter dem
herbstumdunsteten Isarturm. Auch in diesem Jahr folgen Gastspiele in Biesenthal (2.8.)
und Goseck (3.8.).
Aber ehe ich zu weit vorgreife, blicken wir auf das Ende dieses Monats:
Am Freitag, den 27. Juni könnt ihr mir ab
14
Uhr auf RockRadio (Link) bei einem einstündigen Interview mit Petra Schwarz
lauschen, einer professionellen Radiomoderatorin, die sich jahrzehntelang u.a. als Jurorin der
"Liederbestenliste" mit meinem Genre beschäftigt hat. Wir werden über meine Musik und ihre Inspirationen plaudern, darum durfte ich – neben eigenen Titeln – Songs von Künstlern auswählen, die ich im Verdacht habe, mein eigenes Schaffen ein wenig geprägt zu haben. Mit anderen Worte: ich verrate, wo ich geklaut habe.
(Update 28.6.: Auf Petra Schwarz'
YT-Kanal ist das Gespräch als Podcast archiviert.)
Und anschließend stehe/sitze ich dann gemeinsam mit Klaus
Farin auf der Bühne des Friedrichshainer
Zebrano-Theaters: Der Autor und ich, wir wollen uns anlässlich seiner jüngsten Veröffentlichung und auf der Grundlage meiner eigenen WildWest-Vorbelastung über
"Karl May in kritischen Zeiten" unterhalten; so auch der Titel des haptisch wie inhaltlich äußerst gelungenen Buches im eigenen
Hirnkost-Verlag. Dabei suchen wir den Dialog mit dem Publikum und hoffen, auch einige jener Leute zu sehen, die Winnetou nebst I-Wort gern abgeschafft sähen. Von denen hört man nämlich immer nur, aber ich bin ihnen noch nie begegnet. Außerdem wurde mein Programm
"Lieder, so deutsch wie der Wilde Westen", das vor 20 Jahren Premiere hatte, nie gecancelt – was unserer Publicity sehr geschadet hat.
Mag jemand unsere Veranstaltung mit einem Boykottaufruf unterstützen? Das wäre fein!
eine ganze Bilderserie von meiner Albumtaufe "Weltuntergänge im 6/8-Takt"am 22.11. erhielt ich soeben nachgereicht von Peter Frank, dem
Techniker des Zebrano-Theaters, und möchte
Euch hier eine kleine Auswahl präsentieren.
Zunächst mal: Ein Album mit diesem Titel gibt es nicht. Aber die
Selbsterkenntnis, daß ich meine apokalyptischen Verse (und zwar
schon seit meiner "Friseuse") gern im schunkeligen
6/8-Takt vertone. So spielte ich denn kurz vor dem ersten
Corona-Lockdown die Vorpremiere eines neuen Solo-Programms unter
diesem Titel – und dann nicht mehr. Meine Alben
"Selber leuchten" (2021) und "Phantomzeit" (2023)
entstanden größtenteils unter den Bedingungen der Lockdowns, und
diese verhinderten auch die jeweils zeitnahe feierliche Würdigung
der Releases. So ein Konzert mit Band-Unterstützung hatte ich
zuletzt im April 2018 gegeben und wusste, wieviel Aufwand an Planung
und Proben es erfordert. Und wie rar die Gelegenheiten eines
honorierten Anschlussgigs, mit dem sich die Arbeit rechtfertigen
ließe.
Peter Frank war aufgefallen, daß ich – abseits der "Geschmacksverstärker"-Reihe –
schon lange keinen eigenen Abend mehr im Zebrano gegeben hatte. Ich
stellte also ein Konzert mit Combo in Aussicht und fragte die am
häufigsten involvierten Sessionmusiker meiner letzten beiden Alben,
ob sie dabei wären. Und zu meiner Freude sagten sie zu.
Mit von der Partie waren somit:
Andreas Albrecht (Schlagwerk), Bernard P. Bielmann (Akkordeon),
Matthias
Binner (Klavier) und Maike
Hilbig (Kontrabass).
Und dann sagten auch noch Florian
Krämer (Gitarre), Christian
Lutz (Kontrabass) und Almute
Zwiener (Oboe)
zu –
die perfekte Weltunter Gang!
Wir hatten bei großzügigem Vorlauf eine Handvoll Proben: zu zweit, zu dritt, zu viert. Dann fiel ich wegen eines Infekts zur
Generalprobe aus (vielleicht eine Folge der allzu leichten Bekleidung
auf dem Mars, siehe Plakat) und betrauerte die Absage zutiefst: so
sehr hatte ich mich darauf gefreut, diese tollen Menschen und virtuosen Musiker um mich zu haben, die mir und meinen (oft gar nicht so simplen) Liedern, als wären es ihre eigenen, ihre Zeit und Zuneigung schenken. Und die sich dann daheim allein hinsetzten, um – als Ausgleich für die fehlende Probe – das Repertoire zu Konserve und Chordsheet zu wiederholen. Von solchen
Kollegen fühlt man sich doch wunderbar getragen und geht mit der Gewissheit "Wir kriegen das trotzdem hin!" durch die Genesung.
Zwar war ich am Konzertabend stimmlich noch nicht ganz fit, aber alle
Songs liefen ohne größere Fehler. Wäre es die Generalprobe gewesen
(was es ja de facto war), so hätte man – aus künstlerischem Aberglauben –
die Premiere fürchten müssen.
Die Kern-Combo aus Maike
Hilbig (Kontrabass),
Andreas Albrecht (Schlagwerk) und Matthias
Binner (Klavier) ...
... wäre natürlich ohne Bernard P. Bielmann
(Akkordeon) nicht komplett!
(Wobei das hier gerade nach einer Pause für Matthias aussieht –
wir spielen womöglich gerade "Näher
ran")
"Ein
Abenteuer" in CD-Originalbesetzung mit dem
Vorwärts-Folk-Quartett FloBêr:
Bernard P. Bielmann (Akkordeon), Christian
Lutz (Kontrabass),
Andreas Albrecht (Schlagwerk) und Florian
Krämer (Gitarre).
Das
i-Tüpfelchen setzte – bei
gleich vier Liedern –
Almute
Zwiener mit ihrer Oboe. Hier in Einstimmung zum
Finale-Song "Selber
leuchten".
Meiner gesamten Weltunter Gang –
aber auch allen am Rande und im Hintergrund Beteiligten –
nochmals ein ganz großes Dankeschön!
Liebe Veranstalter: Wenn die Gage stimmt (einige Kollegen haben
Familien zu ernähren!), könnt ihr mich mit Band buchen!
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
Schön geworden: die von mir und der Christof-Stählin-Gesellschaft
herausgegebenen CD-Editionen vergriffener Stählin-Alben der
1980er!
Berlin, 16. Februar 2025
Liebe Kenner der kleinen Künste,
wie glaubwürdig ist es eigentlich, sich in einem Online-Forum, dessen
multimilliardenschwerer Besitzer ein despotisches und
neo-kolonialistisches Regime unterstützt, für eine schönere und
gerechtere Welt zu engagieren?
Und muss man für gewisse Vorteile (z.B. größere Reichweite) die
Verstrickung mit einem System akzeptieren, das man ablehnt?
Ich für meinen Teil habe mich entschieden, auf
"Facebook" zu verzichten, und
damit nicht abzuwarten, bis auch Mark Zuckerberg den Arm zum
Hitlergruß reckt (Amerikanern ist
wirklich jede Dummheit zuzutrauen!) Seine
Millionen-Unterstützung für Donald Trump war für meine
Entscheidung aber nur der
sprichwörtlich letzte Tropfen; gestört hat mich sein Laden schon
viel länger und in vielfacher Hinsicht (siehe meine
hier verlinkten FB-Posts
vom August und vom
Januar).
An meinem analogen Briefkasten
klebt, seit ich denken kann, ein "Keine Werbung"-Sticker,
während ich dem Spam auf FB schutzlos ausgeliefert bin. Und sicher:
auch ich bewerbe hier – für diejenigen, die es sehen
wollen – meine Auftritte und Produkte (sonst wäre
ich gar nicht vertreten) und bin "befreundet" mit
inzwischen über 600 Leuten, von denen die gefühlte Mehrheit das gleiche tut. Nur ein
Bruchteil meiner Follower ist an meinen haptischen Angeboten
interessiert, und selbst ein virtuelles Geschenk in Form eines neu
hochgeladenen Liedes erzielt über die "sozialen
Medien" keine nennenswerten Klickzahlen mehr. Das Modell hat
sich offenbar totgelaufen – jedenfalls für Leute, die sich nie
ganz auf seine Regeln einlassen wollten. Und immerhin macht sich
inzwischen eine Ahnung breit, daß sich digital angebotene Musik
nicht schenken lässt.
Was soll nun werden?
Vor einem Jahr habe ich bereits meinen E-Mail-Verteiler ausgesiebt.
Ich klicke nun, da meine Rundmails nur noch von echten Interessenten
gelesen werden, viel lieber auf den Send-Button!
Jeder, der mag, kann mich über meine hiesige Website anschreiben (post@holger-saarmann.de)
und
mit mir Gedanken austauschen – ohne öffentliche
Mitleser, vor denen man sich ja auf Facebook & Co. auch immer
so'n bißchen profilieren will. Und wer auf öffentlichen Austausch
partout nicht verzichten möchte – und weil ich ja irgendeine
Art von Litfaßsäule für mein öffentliches Tun benötige:
Ihr findet mich künftig im Fediverse, bei "Friendica" –
zugleich bei "Mastodon" und
bei
"Bluesky", weil all die dezentralen Server und Portale
miteinander verlinkt sind; das Prinzip des Fediversums. Was ein
bißchen nach Darknet klingt, ist in Wahrheit ein Back to the
Roots des Worldwide Webs.
Bedenkt, daß man bei derlei Experimenten nicht immer konsequent sein
kann:
So habe ich mir nicht nur bei
Odysee.com einen neuen Videokanal eingerichtet, sondern zugleich –
obwohl ich auch vom Google-Konzern weg will – meine Kanalpräsenz
auf YouTube verbessert: Bei beiden Anbietern sind jetzt
(dieselben) 20 (davon 8 Live-)Videos online. Manches davon habe ich
erst in den letzten Tagen in meinem Archiv entdeckt und mir gedacht:
daraus kann man doch was machen! Einige Beispiele präsentiere ich Euch in der rechten Spalte.
(Weiterhin findet ihr auf meiner
Soundcloud-Seite Lieder, die nicht auf den Videokanälen
erscheinen – und umgekehrt.)
Beide Videokanäle sind nicht optimal: Bei YouTube nervt die aggressive
Werbung. Ich empfehle Euch dringend Anti-Werbe-Apps wie uBlock Origin, AdGuard und, falls die
nichts nützen, Ad Speedup –
und ihr gelegentliches Update. Die funktionieren aber meines Wissens nur auf PCs mit
Firefox-Browsern, nicht bei Fernsehern.
Ich möchte, daß man meine Musik ohne Unterbrechung genießen kann,
habe
aber als Kanalbetreiber keine Möglichkeit, die Werbung abzuschalten.
Odysee verspricht dagegen, werbefrei zu bleiben, aber hier nerven die
häufigen Datenstau-Aussetzer. Das Portal ist darüber hinaus ein
Sammelbecken der wildesten Weltanschauungen, aber: es gibt keinen
Algorithmus, der sie Euch zuspielt.
Vielleicht entdecke ich ja irgendwann noch das ultivmative konzern-
und ärgernisfreie Audio- und Videoportal mit Serverstandort Europa, und die heutigen Zustände
verblassen dann wie ein böser Traum ...
Und nun zum (früheren) Titelbild dieses Eintrags:
Wer mir hier oder anderswo folgt, der kennt mein Engagement für das
Oeuvre Christof Stählins. Einige Monate nach seinem Tod, der sich
dieses Jahr zum zehnten Mal jährt, begann ich mit Sichtung und
Sicherung von Tonträgern, dann auch Manuskripten. Mein Interesse am
Leben meines Mentors vertiefte sich so weit, daß ich auch
erfolgreich das Gespräch mit seinen alten Weggefährten
suchte. Außer dem großen
Stählin-Liederbuch entstand aus dieser Arbeit – in
Zusammenarbeit mit dem
BuschFunk-Label – ein wunderschönes Tribute-Album.
Nebenan
floriert die SAGO-Liederschule
mit ihrem Seminarangebot und der Stählin-Poetik,
die Philipp S Rhaesa in Buchform brachte. All das sind
Erzeugnisse, die ich auch hier,
in meinem Shop feilbiete.
Hinzu kommen nun diese beiden Album-Reissues, die ich ganz nach meiner
(etwas nerdigen?) Vorstellungen herausgeben durfte. Die
CDs klingen – dank Andreas Albrecht und seinem silberblick-Studio –
um Welten besser als ihre früheren Vinylausgaben, enthalten eine Fülle
unerhörten Bonusmaterials, und die
Aufmachung im Digisleeve mit je 32-seitigem Beiheft
ist haptisch ein
Hochgenuss!
Offizielle VÖ ist am 14. März. Ihr könnt sie, wie gesagt, bei mir,
oder aber über die Seite
der Christof-Stählin-Gesellschaft bestellen – ab
sofort.
Im März stehe ich auch wieder auf der Bühne – u.a. gemeinsam mit
Tim Köhler aus Oberfranken!
Aber vorher mache ich eine kleine Tour nach Zschopau im Erzgebirge.
Alles ist, wie immer, präzise angekündigt hier,
in meinem Konzertkalender.
Ich weiß, das Elend der Welt wird nur indirekt, nur relativ gemindert, indem man zur Vergrößerung des Schönen beiträgt. Aber wenn die Welt untergeht, so soll man sagen: Wie schade! – und nicht: Endlich!
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
Hinweis: Dieses Audio wird von SoundCloud eingebettet. Beim Laden können personenbezogene Daten an SoundCloud übertragen werden.
Ein Lied, das am 26. Januar
unbedingt in einem Rutsch geschrieben sein wollte.
Am 29. kramte ich mein Studio-Equipment hervor, und diese
Aufnahme entstand.
Ihr findet das Lied auch auf meinen
Videokanälen
bei
Odysee.com(neu!) und YouTube
(stark erweitert!).
Hier einige weiter Videos, die ich erst jüngst hochgeladen
habe:
Ein "Luft & Lieder"-Konzertmitschnitt von 2017
eignete sich, wie ich fand,
vorzüglich für ein Lyrikvideo.
Ewig schon vorgehabt: Bilder meiner Amerika-Radwanderung mit
dem "Auswanderlied",
dem Opener der CD & Bühnenshow "Lieder, so deutsch
wie der Wilde Westen" zu verbinden.
Ein Mitschnitt aus Hildesheim
(2006!) von verdächtig guter Klangqualität ... Merkt
man's?
Eines der stärksten Lieder aus demselben Programm. – Kulturelle
Aneignung?
Verzeiht, wir waren damals jung und naiv, wir wussten es ja nicht
besser!
Auch unsere anmaßenden Versuche, in einem deutschen Dialekt zu
singen, mit dem
wir nicht aufgewachsen waren – aus heutiger Sicht heute wäre es undenkbar!
Dies hier übrigens war eine Demo-Version, die es als Hidden
Track auf die CD schaffte.
Diese ist noch immer lieferbar, sowohl bei
Vivien Zeller als auch bei
mir.
Berlin, 1. November 2024
Liebe Kenner der kleinen Künste,
nun ist unser "Geschmacksverstärker"
Musikgeschichte. Unser Techniker Peter Frank hat das Doppelfinale in
Bildern dokumentiert und hier,
auf Facebook, zur Collage verbunden.
Das heißt aber nicht, daß ich tiefenentspannt in den neuen Monat
gehe; im Gegenteil: ich
fiebere dem 22. November entgegen:
an diesem Freitag nämlich lade ich unter dem Titel "Weltuntergänge im 6/8-Takt" zu einer doppelten Albumtaufe ins
Zebrano-Theater ein. Mit Unterstützung einer Gelegenheitscombo, die sich aus lauter unfassbar loyalen und virtuosen Kollegen zusammensetzt, spielen wir einen Großteil der Lieder von meinen Alben
"Selber leuchten" (2021) und "Phantomzeit" (2023).
Mit von der Partie werden sein:
Andreas Albrecht (Schlagwerk), Bernard P. Bielmann (Akkordeon),
Matthias
Binner (Klavier),
Maike
Hilbig (Kontrabass), Florian
Krämer (Gitarre), Christian
Lutz (Kontrabass) und Almute
Zwiener (Oboe) – also u.a. die gesamte Band
FloBêr (die dann übrigens am 30.11.
am selben Ort spielen wird).
Und mit all denen treffe ich in den nächsten drei Wochen zu diversen
Proben zusammen, denn die Kollegen haben die Lieder – wenn
überhaupt – größtenteils seit den damaligen Studio-Sessions
nicht mehr gespielt.
Reserviert am besten – und zwar für beide
Konzerte – Karten und lasst euch das nicht entgehen!
Denn ob es mir ein weiteres Mal gelingen wird, eine solche Kapelle um mich zu scharen, ist völlig
ungewiss. Ihr könnt euch ja vielleicht vorstellen, wie begeistert Veranstalter reagieren, wenn ich – als ein ewiger Geheimtip
meiner Szene – mich mit Band bewerbe, deren Mitglieder (wie ich selber) nicht allein von Luft und Liebe leben können ...
Übrigens gibt es – nach vielen Jahren – zwei neue Konzertvideo-Uploads auf
diesem
YouTube-Kanal. Zugegeben: nichts Neues für diejenigen, die mein
gesamtes pandemisches Schaffen in Form von gestreamten Konzerten
verfolgt haben. Aber da meine Beiträge schwer zu finden (und
manchmal noch schwerer zu verlinken) sind, gibt es sie nun gesondert.
Hier sind übrigens zwei der seltenen Konzertbeiträge dokumentiert,
bei denen ich mich vor laufender Kamera nicht verspielt habe.
Jüngst habe ich mich in einem Portal angemeldet, das bei der
Vermittlung von "Sofa-Konzerten" helfen
soll; man könnte das auch Wohnzimmer- oder
Salonkonzerte nennen. Ein Kollege meinte neulich, es gäbe
deutlich weniger Wohnzimmer als Künstler, die sich um diese
bewerben. Und ich frage mich eigentlich auch, wer wohl auf einem
Online-Portal nach einem geeigneten Liedermacher sucht; in der Regel
fängt man sich einen in der freien Wildbahn (also direkt beim
Umtrunk nach einem Bühnenauftritt) und zähmt ihn. Probiert es mal;
dazu bedarf es keiner digitalen Kontaktbörse.
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
Berlin, 22. September 2024
Liebe Kenner der kleinen Künste,
ihr kennt natürlich meine monatliche Kleinkunstreihe "Geschmacksverstärker", die im Oktober 2014 gemeinsam mit
Andreas Albrecht im Zebrano-Theater startete. Mit dabei war einst der Autor und Musikjournalist David
Wonschewski, mit dem ich zuvor schon zu einigen Ausgaben einer Lieder- und Lesereihe im Nikolaiviertel – mit jeweils
einem Gast – eingeladen hatte: das war der Vorläufer jener Reihe, die nun 10 Jahre alt wird. David zog sich bereits nach neun Monaten zurück, ging nach Münster, veröffentlichte weiterhin Bücher, vermeldete sogar neulich den Abschluss zweier neuer Manuskripte. Das freute mich zu lesen.
Andreas und ich machten zu zweit weiter – mit jeweils zwei Gästen. Vielleicht wäre darunter ja mal ein Literat, der David ersetzt. Aber wir gewöhnten uns bald an das "zwei Gastgeber, zwei Gäste"-Prinzip. Dreimal gingen wir damit auch auf Tour, sogar während dem zweiten Corona-Lockdown – bei echten Begegnungen mit jeweils einheimischen Künstlern, aber für ein Streaming-Publikum.
Zwei Jubiläen feierten wir seit 2014: zum zwei- und zum fünfjährigen Bestehen. Nun machen wir's wie damals: eine Mittwoch/ Donnerstag-Doppelvorstellung, zu der wir pro Abend sechs – in diesem Fall: bewährte – Gäste einladen. Und da in diesem Format nur Kurzauftritte von bis zu 12 Minuten möglich sind, schöpfen wir aus dem großen Pool einheimischer Künstler (für andere würde sich die Anreise nicht lohnen) und erklären das Ganze zur Benefizveranstaltung fürs Theater. Dem geht es nämlich seit der letzten Mieterhöhung finanziell
ziemlich dreckig.
Und nach dieser Doppelshow und dem Ende einer 10 Jahre währenden Reihe mit ihren Zusammenarbeiten und ihren Herausforderungen und regelmäßigen Anspannungen wollen wir doch mal sehen, wie es weitergeht: ob ich auch ohne Anlass, ohne Motto-Vorgabe noch Lieder schreiben werde. Oder ob ich wieder
vermehrt zum Interpreten anderer Dichter werde, die selber nicht mehr auftreten können und nie komponieren konnten – wie dieser Rudolf
Baumbach, über den ich hier
bereits schrieb. Zumindest ist dies ein schönes Zwischenprojekt, und es gibt schon konkrete Pläne zur Aufnahme eines CD-Albums mit meinen Vertonungen.
Vielleicht stelle ich aber meine Musik auch häufiger in den Dienst höherer Ziele, wie etwa den Erhalt eines Waldstückes in der Oberlausitz, das akut vom Braunkohle-Tagebau bedroht ist. Die
Grüne Liga, bzw. Umweltgruppe Cottbus hat mich zu diesem Zweck für
Sonntag, den 6. Oktober (ca. 14h15) nach
Schleife (Slepo) eingeladen; hier darf ich den Teilnehmern einer Protestkundgebung ein Freiluft-Konzert geben. Zwecks Beschwörung eines langen, sonnigen Altweibersommers stelle ich meinen Beitrag unter das Motto
"Ewiger erster Oktober".
Für den Herbst merkt Euch doch bitte schon mal Freitag, den 22.11.
vor:
da werde ich unter dem Titel "Weltuntergänge im 6/8-Takt" zu einer doppelten Albumtaufe ins Zebrano einladen. Davor habe ich mich nämlich zweimal gedrückt: beim Album
"Selber leuchten" (April 2021) verhinderte diese ein endloser Lockdown. Bei
"Phantomzeit" (März 2023) war's wohl eher die Erfahrung, daß es ja auch ohne Taufe gehe. Es ist halt ziemlich unbequem, eine Handvoll Musiker für Arrangements auf die Bühne zu bringen, die man mal auf Tonträger produziert hat. Zumal, wenn die Hälfte dieser Kollegen kleine Kinder zu ernähren hat: wie gewinne ich die für – womöglich mehrere – Auftritte ohne Festgage? Und lohnt der Aufwand für einen einzigen Auftritt? Nö, aber wir tun es trotzdem
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
Liederwerkstatt Hohenbüssow 2024 – die Filmdoku von Bennet Kraus
In 10 Jahren Geschmacksverstärkung ...
... haben wir uns ganz schön
verändert!
Berlin, 12. April 2024
Liebe Liederfreunde,
schon lange habe ich nichts Unfertiges mehr rausgehauen. Dabei fühlt
es sich gerade so passend an:
Ich gehe endlich wieder einmal in Eigenregie auf Tour, und weiß doch
noch nicht, wie fertig das ist, was ich da jeweils
"abendfüllend" präsentieren werde. Versteht mich recht: die Lieder
selbst sind schon fertig und größtenteils
auswendig präsentierbar. Aber: mache ich einfach da weiter, wo ich
im März 2020 unterbrochen wurde, mit "Weltuntergängen im
6/8-Takt"? Oder gebe ich einfach nur noch Holger Saarmann-Konzerte
und erspiele mir ohne jeden Programmtitel nach und nach den Ruf, daß
ich jedesmal ein weitgehend neues Repertoire präsentiere? Was
nützen mir Weltuntergänge im Titel, wenn ich beispielsweise an
thüringer Spielorten lieber kurzentschlossen meine Rudolf
Baumbach-Vertonungen zu Gehör bringen möchte? Oder präsentiere ich
solche nur in einem Baumbach-Programm, mit Mitmusikern und
Rezitation?
All dies sind Überlegungen zur Frühlingstour, die ich hier rechts
skizziere. Vielleicht bringt mich der/das Lübarser LabSaal am 20.4.
zu einer Überzeugung (sofern das Konzert überhaupt stattfinden
darf), vielleicht entfernt es mich aber auch von
allem, was mir bisher zweckmäßig erschien.
Das Raushauen von Unfertigem, aber auch von Exklusivem und
Speziellem, es hat einen gewissen Stellenwert bei Kollegen, die ihr
künstlerisches Schaffen regelmäßig einer Gemeinschaft von
Förderern präsentieren, die sie "Patrone" nennen. Seit
Jahren frage ich mich, ob ich das ebenfalls versuchen sollte;
Material hätte ich mehr als genug.
So etwa begann ich parallel zur Arbeit am Christof
Stählin-Liederbuch (2022 erschienen) auch mit der digitalen Notation
meiner eigenen Lieder. Diese gedruckt und in Spiralbindung vereint zu
präsentieren, bedürfte vielleicht noch einer Woche Zeit für
Korrekturen. Oder drei Wochen, sollte mich eine imaginierte
Followerschar beschwören, jedem Lied auch Griffdiagramme und
sonstige Spielanweisungen beizufügen. ("Wozu bist du denn
Gitarrenlehrer?")
Auch könnte ich meinen Patronen Einblicke in mein Archiv "Lieder,
wie sie wuchsen" gestatten:
Darin sammle ich, nach Werken und Chronologie sortiert, meine
Audio-Skizzen zu jedem Lied, und alle Jahre, wenn ich mal darin spazierenklicke, staune ich
selber, wie
Lied X am Tag seiner Geburt klang, oder wie es sich nach seiner
Uraufführung bis heute weiterentwickelt hat.
Stellt euch vor: ein
komplettes Album, aber statt der offiziell bekannten, produzierten Tracks
bestünde es aus Skizzen und Demos – wie kultig!
Zumindest dann, wenn der Künstler John Lennon oder
Brian Wilson heißt.
Auf jeden Fall aber wäre ich für eine Patronszuwendung von, sagen
wir: 500 Euro gern bereit, ein "privates" abendfüllendes Sofakonzert zu
spielen.
*
* * * * * * * * * * * * * *
(Das sind die bisher und desweiteren unterschlagenen Gendersternchen.)
Kulinarisch, künstlerisch und mit täglichen Yoga-Übungen begleitet
werden wir seit jeher von den warmherzigen Schwestern Claudia
& Lydia Kloy (auch bekannt als Folkcombo Kupalinka). Masha
oder Paula leite(te)n die täglichen Schreibübungen an. Unser
Gastgeber lud auch stets ein, im Kanu auf der Tollense zu
paddeln oder auch im provisorischen Fußballteam gegen die Dorfjugend
anzutreten.
Zwar wirkt Hohenbüssow beinahe wie Bullerbü (im 19. Jahrhundert war
es sogar für 40 Jahre ein winziger Badeort), aber ein pures Idyll war und ist die
Region weder in Geschichte noch Gegenwart. Drei subjektiv
ausgewählte Beispiele:
Um 1300 vorChristus (so belegen
archäologische Funde seit 1996) tobte im Tollensetal eine
mörderische Schlacht zwischen bis zu 5000 Kriegern. Man weiß über
die Zeit zu wenig, um sagen zu können, wer dort wofür kämpfte (und
ich fürchte ja, das wird man eines Tages auch über uns sagen).
Im Mai 1945 nahmen sich im nahen
Hansestädtchen Demmin in panischer Angst vor der sowjetischen Armee
etwa 1000 Frauen und Kinder das Leben. Viele
ertränkten sich in der Peene oder wählten den Strick.
Und Ende März 2021 verbrannten mit der
umstrittenen Schweinemastanlage in Alt Tellin 50.000 Tiere; der
apokalyptisch anmutende Qualm war – sagen wir: weithin sinnlich erfahrbar. Die Katastrophe (nebst den politischen Seilschaften
dahinter) war den Medien des ÖRR allerdings kaum einen überregionalen
Bericht wert. Protestaktionen und -symbole auf den umliegenden
Dörfern gegen den Betrieb der Anlage begleiteten unsere
Werkstatt-Treffen seit 2010.
Natürlich herrschte in unserer Werkstattgemeinschaft nicht
immer nur eitel Sonnenschein: Gerade hier stoßen
empfindsame Gemüter aufeinander und streiten über aktuelle
gesellschaftliche Themen, und ob man darüber Lieder machen
muss. Ein bißchen wie Burg Waldeck anno 1968.
Als ich 2015 von Jörn die Werkstatt-Koordination übernahm,
engagierte ich mich zunächst für kulturelle Exkursionen im
Tollensetal: zum Dudelsackbauer
Klaus Stecker, ins Atelier der Bildhauerin
Christina Rode, in die Gemäldeausstellung von Klaus
Böllhoff auf Burg
Klempenow, zum Dokumentarfilmer
Georg Schramm, zum slawischen Burgwall (das Ur-Hohenbüssow aus
dem 8. Jahrhundert) unter Privatführung der Archäologin Ottilie
Blum, oder zum Gartenkünstler, Dichter und Büssowchronisten Olaf
Spillner.
Auch die Idee, dem Werkstattkonzert ein Anschlusskonzert im Berliner
Umland folgen zu lassen (2016 Oberkrämer, ab 2017 Kulturbahnhof
Biesenthal), konnte ich erfolgreich etablieren. Paula Linke, die
heutige Chef-Koordinatorin, nutzte wiederum ihre Verbindungen und
organisiert seit 2022 weitere Konzerte, am erfolgreichsten auf Schloss
Goseck im Saaletal (zwischen Weißenfels und Naumburg).
Ich selber war fast immer beteiligt, außer 2020– da wollte ich nach zehn Jahren einmal
aussetzen, und es fiel ausgerechnet mit der Corona-Krise zusammen.
Eigentlich schade, gerade diese Werkstatt versäumt zu haben.
Ich freue mich auf "Luft & Lieder
2024" mit seinen drei
Konzerten: Hohenbüssow (2.8.), Biesenthal
(3.8.) und Goseck
(4.8.)!
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
Update: Liederwerkstatt Hohenbüssow, 30. Juli 2024
(hinten) Paula Linke, Maria Jacobi, Bastian Wadenpohl, Rosa Hoelger
(vorne) Michael Holz, Stefan Ebert, Merle Weißbach, Holger Saarmann
Foto: Thorsten Lützgendorf
Details zum Konzert der aktuellen Werkstatt Lied hier,
in meinem Konzertkalender.
ich kann's selber kaum glauben:
Diese Website feiert heuer ihr 20jähriges Bestehen!
Und wenn ich hier lese, mit welchen Worten ich ihr 10jähriges
Jubiläum würdigte, fällt mir auf, daß dies zugleich mein
30jähriges Bühnenjubiläum ist. Also, wenn man alles zusammen
nimmt, einschließlich dem semi-professionellen Theaterspielen. Über
diesen Umweg betrat ja auch der Musiker Saarmann die Bühne. Der
direktere Weg wäre gewesen, mich von der Straßenmusik (Obere
Rathausbrücke in Bamberg) über die Kneipen-Hintergrundmusik
(Sandstraße) emporzuspielen, aber ich merkte schnell, daß es mich
eigentlich gar nicht reizte, hinter Vorbeilaufenden her- oder gegen
Palavernde an-zumusizieren. So kam ich über Karl Valentin und
Molière – pfiffig-bunte Freilicht-Inszenierungen von Jan
Burdinski – zum jiddischen Chanson, wurde Gitarrenbegleiter
meiner Fördererin Ute Rüppel, die mir irgendwann sagte: Das
Lied singst am besten du (gemeint war "Kinderjorn"
von Mordechaj Gebirtig). Etwa zu der Zeit schrieb ich meine ersten
beiden eigenen Lieder und glaubte damit eigentlich schon alles gesagt zu
haben. Heute bin ich rund 60 Lieder weiter, fand immer wieder Neues,
was (meiner Kenntnis nach) so noch niemand gesagt, gesehen oder gesungen
hatte. Der größte Teil entstand innerhalb der letzten 10 Jahre
unter dem Druck, mich in einer monatlichen Kleinkunstreihe auch mit
neuen Werken zu präsentieren. Als das 2014 losging, glaubte ich
noch, mich zum Liederschreiben in eine abgelegene Einsamkeit
zurückziehen zu müssen, etwa die Waldeck im Hunsrück. Da das aber
nicht jeden Monat ging, fand ich heraus, daß meine Prenzlberger
Wohnung eigentlich abgelegen genug ist.
2024 ist nun wieder einmal Zeit für eine Zäsur: Den Geschmacksverstärker
wird es ab November nicht mehr geben – jedenfalls nicht in
dieser Häufigkeit. (Verzeiht, lieber Andreas und liebes Zebrano!)
Stattdessen will ich wieder viel mehr touren, vor allem solistisch.
Gern auch hin und wieder in Doppelkonzerten. Aber auch die
alljährliche Liederwerkstatt wird nicht auf mich verzichten müssen.
Ich werde mein Repertoire an Rudolf
Baumbach-Vertonungen ausbauen (siehe da),
mal schauen, ob's wirklich ein ganzes Bühnenprogramm wird, oder nur
ein langer Zugaben-Teil für Konzerte in Thüringen (bzw. für
Exil-Thüringer – nach einem Wahlsieg der radikalen Rechten). Ein
CD-Album dürfte auf alle Fälle dabei herauskommen.
Alle, denen Baumbach zu historisch ist, müssen jetzt ganz stark
sein:
Mein nächstes – etwas kleineres – Musikprojekt führt mich in die Renaissance. Im
Frankenland lebte damals ein Astronom, Mediziner und Mathematiker
namens Simon Marius, der – zeitgleich mit Galileo Galilei – durch sein frisch erworbenes Fernrohr die (ersten
vier) Monde des Jupiters entdeckte. Sein italienischer Kollege
bezichtigte ihn des Plagiats; die Fehleinschätzung, die erst Anfang
des 20. Jahrhunderts bereinigt wurde, kränkte Marius zutiefst. Davon
handelt das kleine experimentelle Theaterstück meiner guten
Nürnberger Freundin Chriska
Wagner: "Simon auf der
Couch". Hier darf sich der Ansbacher Astronom die vor so langer
Zeit erlittenen Kränkungen in mehreren Therapiesitzungen bei Frau
Dr. Kallisto Freude von der Seele reden. Und da Simon nebenbei ein
begabter Musiker war, soll er auch ein Lied singen dürfen.
Ich blätterte einige Stunden in den "Frischen teutschen
Liedchen" des Nürnberger Liedersammlers Georg Forster, bis
mir der 400 Jahre ältere Kollege in einem Tagtraum für die
Wertschätzung dankte und signalisierte, daß es doch vielleicht
schneller ginge, wenn ich Simon Marius ein eigenes (und somit
wahrhaft frisches) Lied schriebe. Das ließ ich mir nicht zweimal
sagen.
Das Theaterstück – mit Sigi Wekerle und Christiana von Roit als
Herr & Frau Marius – wird im Februar zweimal im Rahmen von
planetarischen Marius-Gedenkvorträgen des Wissenschaftshistorikers
Pierre Leich präsentiert. Bei einer größeren Präsentation –
am 29. Juni in Heilsbronn – werde ich als Musiker live dabei sein, vielleicht
sogar mit weiteren astronomischen Liedern (von denen ich ja zwei,
drei im Repertoire habe).
Weitere Infos zu Simon Marius und allen
Events rund um seine Person findet ihr online
im großen Simon Marius-Portal.
Und auch mein Ackern im künstlerischen Nachlass
Christof Stählins soll 2024 weitere Früchte bringen:
In Vorbereitung sind hochwertige Re-Releases der Alben "Feuer,
Wasser, Luft und Erde" (1981)
und "Wie das Leben schmeckt" (1982),
sowie eine Luxus-Edition des LP-Debuts "Privatlieder"
(1974) auf CD – diese in Medienkombination mit einem
Buch mit dem stählinschen Frühwerk (einschließlich der Liedtexte)
und zwei neuen Essays über den jungen Bohemien Christof und über
die Waldeck-Festivals. Und alle CDs werden (bei perfektem Mastering
von Andreas Albrecht) mit vielen, vielen Bonus-Tracks ausgestattet
sein, Liedern und Aufnahmen, die seit 40, bzw. 50 Jahren niemand
anders mehr hörte. Außer einigen Mitgliedern unserer Christof
Stählin-Gesellschaft.
Ihr seht, werte Liederfreunde: ich bin zutiefst entschlossen, aller Barbarei dieser Welt weiterhin das Wahre, Gute & Schöne
entgegenzusetzen.
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
YouTube-Link
zu meinem aktuellen Interview mit Herms Kruse
Foto des jungen Rudolf Baumbach
Portrait des Mathematikers, Arztes und Astronoms Simon
Marius (1614)
hin und wieder tut es mir gut, Texte zu vertonen, die nicht von mir
stammen. Lyrik-Einsendungen zum Freikartengewinnspiel beim Geschmacksverstärker
etwa. Irgendwie komponiert es sich da mit größerer Gelassenheit – vielleicht macht das der Abstand zur eigenen
Gedankenwelt.
Ein knappes halbes Jahr ist seit Erscheinen von "Phantomzeit"
vergangen, und ich erhielt viele schöne Rückmeldungen von
Freunden, Kollegen, Käufern und Rezensenten. (Eine Auszüge-Auswahl
öffentlicher Kritiken präsentiere ich in meinem
"Shop".) Belegexemplare erhielten nicht nur die
beteiligten Musiker, sondern auch Menschen, deren Sachverstand mich
beim Schreiben inspirierte. So etwa Dr. Andreas
Seifert vom Meininger Literaturmuseum Baumbachhaus, der
mir vor einiger Zeit u.a. den Schauplatz der Thüringer Sage vom
versunkenen Dorf Germelshausen zeigte.
Hätte ich ohne diese Begegnung Rudolf
Baumbachs "gelben Wagen" neu vertont, als das
Monatsmotto im Geschmacksverstärker "Transit"
lautete?
Woran ich überhaupt nicht gedacht hatte, als ich mich entschied,
auch dies auf "Phantomzeit" zu packen: Die bekannte
Melodie des Pankower Pharmaziestudenten Heinz Höhne erblickte vor
100 Jahren das Licht der Welt. Die bündische Jugend liebte sie. Zur
Freude Höhnes auch die "Hitlerjugend". 50 Jahre ist es
her, daß Außenmister Walter Scheel das (auf drei Strophen
verkürzte) Lied in die Charts brachte. Den dürfte ich damals im
Radio gehört haben; so wurde es, wie überliefert ist, eins meiner
ersten Lieblingslieder.
Ich glaube ja immer noch, daß Baumbachs Inspiration zum "gelben
Wagen" das Gedicht "An Schwager Kronos" des
jungen J.W. Goethe war: das erzählt dieselbe Geschichte, wenn auch
in sturmdrängender Missachtung von Metrum und Reim.
Andreas Seifert fragte mich, ob ich nicht noch ein paar weitere
Baumbach-Gedichte vertonen mochte. Ich zögerte, denn manche
Vertonung, etwa die "Lindenwirtin" oder der "fahrende
Gesell", findet sich in den Kommers-Liederbüchern von
Studentenverbindungen. Mit der darin etwas stereotyp beschworenen
Wanderschafts- und Wirtshausromantik (die übrigens schon von kritischen Zeitgenossen
des Dichters moniert wurde) kann ich mich wenig anfreunden; die
Melodien machen es nicht besser. Baumbach ließ – vielleicht
vergleichbar mit seinem Zeitgenossen Karl May – eine damals schon
vergangene Zeit aufleben, verstand Lyrik –ja, die Kunst an sich –eher als Unterhaltung denn als Mittel zur
Gesellschaftskritik, wie es der anbrechende literarische Naturalismus tat.
Andreas Seifert schickte mir allerdings eine kluge Auswahl von
Gedichten, die einen thematisch durchaus facettenreichen Dichter
zeigen, der zuweilen gar über romantische Verklärungstendenzen spottet.
Mit einigem Vergnügen habe ich also, ehe ich's mir versah, in den
Sommermonaten sieben weitere Baumbach-Gedichte vertont. Das zweite
war das rechts illustrierte "Bin ein fahrender Gesell",
mein erstes Lied zur Ukulele. Schauen wir, was aus diesem Repertoire
wird; am 30.9. und 1.10. darf ich damit schon
mal zwei Festveranstaltungen Seiferts umrahmen, in Baumbachs
Geburtshaus in Kranichfeld und in Meiningen. Näheres hier,
in meinem Konzertkalender.
Als Mitreferent wird übrigens der Musikproduzent jener Walter
Scheel-Aufnahme beteiligt sein, Dirk C. Tillen.
"... Kommt ein Stern mit einem Schwanz,
will die Welt zertrümmern,
leiert euren Rosenkranz,
mich soll's wenig kümmern.
Wird dem Weltenbrand zum Raub
Berg und Wald und Heide,
wird das Wirtshaus zu Staub,
schwarzes Brett und Kreide.
Lustig Blut und leichter Sinn,
Hin ist hin. Hin ist hin.
Amen."
Rudolf
Baumbach
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
Berlin, 26. März 2023
Liederfreunde!
Die Welt braucht neue Geburtstagsständchen, gerade für
Menschen mit einer gewissen Routine in Sachen Sonnenumrundung!
Ich hätte da was – siehe Player rechte Spalte!
Und damit verkünde ich den Pre-Release
meines neuen Albums "Phantomzeit". Darauf findet ihr 14 Songs, einer
schöner als der andere. Darunter der, den ihr rechts anklicken könnt. Man kann sowas natürlich als Gruß zu einem Ehrentag
verschicken, aber auf CD ist es halt deutlich haptischer. Und da "Phantomzeit" eben nicht bloß CD, sondern ein
echtes Büchlein mit Lied- und Prosatexten samt inliegendem Tonträger
ist, würde ich mal behaupten: Noch haptischer wäre selbergesungen!
In meinem Online-Shop
findet ihr auch einen Link zum CD-Trailer (von jedem Lied ca. eine
Minute), sowie eine Auflistung sämtlicher beteiligter Musiker.
Offiziell veröffentlichen wir mein neues Album am 28. April; die
Presse, falls sie's interessiert, braucht etwas Vorlauf.
Das möge aber niemanden von einer baldigen Bestellung abhalten. Ich
reagiere so umgehend wie möglich.
Foto:
Lilli Bandt
Hinweis: Dieses Audio wird von SoundCloud eingebettet. Beim Laden können personenbezogene Daten an SoundCloud übertragen werden.
Vergesst die Cover-Entwürfe vom 6. März:
So sieht sie das neue Album (von vorne) aus.
Foto & Grafik: Christian Reister.
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
Berlin, 6. März 2023
Liebe Kenner der Kleinen Künste,
ich versprach, mein neues Album erscheine noch im Winter. Nun, mit
etwas Glück könnte es gelingen:
Einen Probedruck aus der Druckerei durfte ich jüngst in Händen
halten und versichere Euch: Es wird.
"Wird" ist ein schönes Wort. Wie es – mit Blick auf
Grafik und Artwork – losging mit dem Werden, verraten zwei
Cover-Entwürfe rechts:
Wie schon beim "Selber leuchten" vor gut zwei Jahren ist auch bei meinem kommenden Album der Fotograf und Artworker
Christian Reister
graphisch maßgeblich involviert. Wieder war es von der ersten Idee –
der Eule – bis zum ultimativen Ergebnis – es wird am Liefertag
enthüllt – ein spannender Prozess. Ich will vorab so viel verraten, daß – ganz anders als beim Vorgänger mit seinen Meeresgeschöpfen – im fertigen CD-Booklet kein einziges Tier zu sehen sein wird. Und das, obwohl darin sage-und-schreibe 90 Seiten Platz gewesen wären. Dieses neue Album ist nämlich ein richtiges Büchlein mit CD.
Aber Tiere oder andere Lebewesen im Artwork? Fehlanzeige!
Und auch der Titel veränderte sich im Laufe des kreativen Schmetterlingsflugs: Da ist nix mehr mit "Sagen", wenn die inhaltlich auch weiterhin eine Rolle spielen.
Etwas flinker war mit seiner neuen CD Frank
Viehweg:
Nach "Herbsteskommen" (Lieder nach Poesie von Louis Fürnberg, 2019)
beauftragte er mich Ende 2022 erneut damit, ein Album mit ihm aufzunehmen, von dem ich
neulich erfuhr, es sei geliefert worden. Und eine Hörprobe
(Link zu Soundcloud) gibt es auch schon!
Ich habe – quasi auch produzierend – mitgemischt an Akkordeon, Bass und Ukulele.
Anders als bei "Herbsteskommen" war es hier gar nicht so leicht, dafür in den überwiegend erstaunlich kurzen (dafür aber umso
zahlreicheren) Liedern Platz zu finden, aber Frank wollte es so, und das hat er nun davon. Viel Glück damit, lieber Freund und Kollege!
Leider fällt das CD-Release am 25.3. auf einen Abend, an dem ich
selber auftrete; siehe hier!
Entwurf 1 (Christian
Reister) – verworfen!
Entwurf 4 (Christian Reister)
– ebenfalls verworfen!
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
Berlin, 26. Dezember 2022
Liebe Kenner der Kleinen Künste,
im Schatten einer bedrohlichen Weltpolitik (die aufzuarbeiten ich mir hiermit
nicht anmaßen will) sind im verklingenden Jahr lauter schöne Sachen passiert:
Erstmals konnte man von einem öffentlichen Ertrag meiner Archivars-Arbeit für
Christof
Stählin und die Gesellschaft, die seinen Namen trägt sprechen.
Nicht nur, daß diese – dank des Engagements der neuen
CSG-Vorsitzenden Julia Geusch und Philipp
Dewald– eine neue Website hat; Neues gab
es auch in äußerst haptischer Form. Teils war ich daran als Koordinator und Herausgeber beteiligt.
Und nun, da Weihnachten mit seiner kapitalistischen Verlogenheit
wieder einmal überstanden ist, fällt es mir auch weniger schwer,
diese Dinge anzupreisen; siehe Bild rechts. Für die CD "Nur
meine Lieder" warb ich ja schon kurz nach ihrem Erscheinen. Nun
darf ich vermelden, daß das Album den Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik erhielt. Fünf Lieder – nämlich
die Beiträge von Reinhard Mey, Max Prosa, Barbara Thalheim &
Joana, Johanna Zeul, sowie Manfred
Maurenbrecher & Andreas Albrecht – platzierten sich
zudem im
Laufe der zweiten Jahreshälfte in der "Liederbestenliste",
deren 14-köpfige Jury uns im Juli auch zum "Album des
Monats" wählte.
Gäbe es solcherlei sportliche Aufmerksamkeit auch für Druckwerke
jenseits von Sachbuch und Belletristik, verdiente sie unser Großes
Christof-Stählin-Liederbuch: Dieses versetzt nun jeden Musiker mit
Noten- und Harmoniekenntnissen in die Lage, die Lieder
Christofs selber zu covern, sei es für gesellige oder bühnenkünstlerische
Anlässe.
Und wer erfahren möchte, wie Christof seine poetische Sichtweise an
seine Kollegen vermittelte, vielleicht sogar selber neue Impulse für
sein kreatives Schaffen sucht, der lese Philipp S Rhaesas Didaktikbuch "SAGO
– Alles, was ein Lied braucht".
An beiden Büchern wirkte –
wenngleich unerwähnt in den Credits – Corona mit:
Im ersten Lockdown 2020 hatten Musiker wie Matthias
Binner
und ich
(wir tüftelten ohnehin gerade an Lied-Arrangements für mein
nächstes Album) viel freie Zeit und entschieden, diese zu nutzen, um
eines der vielen angedachten Stählin-Projekte in Angriff zu nehmen:
Ich hatte gerade begonnen, mich in das Notationsprogramm MuseScore
einzuarbeiten, warum sollte dabei nicht gleich ein ganzes Liederbuch
entstehen? Ab April '20 transkribierten wir also um die Wette, und im
Spätsommer – genau zwischen zwei Lockdowns – hatten wir
sage-und-schreibe 60 Lieder beisammen, die Matthias zu einem
vorläufigen Ringbuch bündelte. Davon profitierte ein SAGO-Seminar
und eine SAGO-Song-Salon-Tour. Philipp Dewald vermisste darin einige
seiner Stählin-Lieblingslieder und erhielt von mir sogleich die
Einladung, diese selber zu notieren. "Lasst uns anlässlich
Christofs 80. Geburtstag auf 80 Lieder kommen!", so die
Maßgabe. Christofs Sohn Anselm betätigte sich dann als
Grafiker und Layouter, unser CSG-Kassenprüfer Björn Limberg als
äußerst akribischer Lektor (wohl nie zuvor hat jemand Christofs
Lieder so genau gehört wie er). Manches wurde beim etwas unseligen
Hin und Her, welches zwei ausgefallene Jahresversammlungen mit sich
brachten, übersehen. Am (musizier)praktischen Ringbuchformat haben
wir ganz bewusst festgehalten. Nun könnte man, wenn man scih die
Mühe machen wollte, sogar die von Druckfehlern heimgesuchten Seiten
mit korrigierten austauschen.
Als Nebenprodukt unserer Arbeit am Liederbuch entstand eine lied-archäologisch hochinteressante Reihe; zeitlich auf mehrere Monate aufgefächert präsentieren wir sie
hier, unter dem Titel
"Adoptierte Weisen – Der Widerhall der weiten Welt in den Liedern Christof Stählins".
Das neue Saarmann-Album wird "Phantomzeit" heißen und – noch im Winter – in ziemlich üppiger Aufmachung erscheinen: Eher ein Büchlein mit angehängter CD, und das Buch
enthält – neben Liedtexten und bizarren Bildern des Foto-Künstlers
Christian Reister – auch Prosatexte, die nicht auf CD (oder sonstwo) zu finden sind. Außerdem ein langes Vorwort, in dem ich blumig das Konzept des Albums umreiße. Endlich mal genug Platz für sowas; auf der Bühne habe ich mir
ausschweifende Erläuterungen ja schon lange abgewöhnt.
Um uns die Wartezeit zu verkürzen, veröffentliche ich – quasi als digitale Single – ein Lied vorab, das ich
bereits im August 2021 schrieb, bedauernd, daß es mir nicht schon ein Jahr
eher gelang. Aber die Aufarbeitung der Pandemiezeit und ihrer Debatten liegt ja noch immer vor uns; da wird mein kleines philosophisches Liebeslied wohl kaum schaden. Es muss jetzt einfach raus, also lege ich's Euch virtuell
(nachträglich) unter'n Weihnachtsbaum. Ich meine das unterste in der
Spalte nebenan.
Damit's hier aber nicht allzu sehr lichtfestelt, abschließend noch
ein Rückblick auf den Sommer. Der war gefühlt gefüllt mit
kollegial-geselligen Konzerten. Und dauerte bis Ende Oktober. Hier
aber eine Impression vom 22. Juli 2022 auf Schloss Goseck (nahe
Naumburg/ Saale):
Erster öffentlicher Ertrag
meiner Arbeit als Archivbeauftragter
und Geschäftsführer der Christof-Stählin-Gesellschaft.
Foto: Vincent Saarmann
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Passt nicht aufs neue Album,
dessen ohnehin schon 15 Lieder
sich inhaltlich gerade durch ihrer Kabarett-Ferne
profilieren. Hier geht's zum Liedtext.
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Einer der ganz Großen wird, ein anderer
würde heute 80 Jahre alt:
Christof Stählin, der leider schon 2015 verstarb.
Ich hatte das Glück, ihn zehn Jahre zuvor kennenlernen zu dürfen.
Irgendwann äußerte er mal ganz bescheiden den Wunsch, wie schön es
sei, wenn seine Lieder schon zu seinen Lebzeiten gecovert würden.
Und vor 10 Jahren, zu seinem 70sten, schenkten wir, seine Freunde aus
seiner SAGO-Schule, ihm ein Tribute-Album, das ihn unheimlich freute:
"Die Versammlung der Inseln" (in Resten noch immer
erhältlich hier, über meinen
"Shop").
Durch meine ehrenamtliche Arbeit als Stählin-Archivar hatte ich
schon zu vielen früheren Weggefährten Christofs, teils sehr
bekannte Leuten, Kontakt gesucht, um Erinnerungen, Anekdoten,
Dokumente zu sammeln. Eigentlich war ich dabei, ein üppiges
Best-of-und-Raritäten-Album
mit gut recherchiertem Booklet zu kompilieren. Dazu eine erweiterte
Neuauflage des alten Tribute-Albums, das beinahe vergriffen ist.
Aber dann:
Warum nicht mal in die prominente Runde fragen, wer – mit Blick auf
die 80 – Lust hätte, eines seiner Lieder neu zu interpretieren?
BuschFunk, der feine, traditionsbewusste Musikverlag in meiner
Nachbarschaft, zeigte sich auch hierfür aufgeschlossen, wenngleich
auch besorgt wegen des Teilnehmer-Ansturms: Wer soll das bezahlen?
(Wie gern hätte ich sonst noch 20 weitere Leute ins Boot geholt –
bitte entschuldigt!) Die Kollegen waren hochmotiviert und legten sich
mächtig ins Zeug, um den österlichen Redaktionsschluss einzuhalten.
Da ist es nun, das fertige Album, und
ich finde ganz zauberhaft, wie Christofs poetischer Reichtum in den
vielen stilistischen Facetten dieser illustren Künstlerschar
schillert! 17 Lieder wurden speziell für diese CD eingespielt oder
sind exklusiv hier zu hören. Mein Beitrag ist
"Der Wind".
Meine Begeisterung darüber, daß das Album auch auf
"Spotify" gehört werden kann, hält sich in Grenzen: Diese
Produktion kostet richtig Geld, und die Verramschung auf
Streamingdiensten bringt Label und Künstlern so gut wie gar nichts
ein! Wer also seiner Wertschätzung für eine lebendige Musikszene
Ausdruck verleihen, ja, das Label vielleicht sogar motivieren
möchte, im nächsten Jahr auch die geplante "Best-of"
herauszubringen,
kaufe bitte den physischen Tonträger bei
BuschFunk!
Seit einigen Tagen übrigens veröffentlicht Kollege Matthias Binner Kurzportraits der beteiligten Künstler
auf der Facebook-Seite unserer SAGO-Schule – schaut mal
rein!
Außerdem ist – dank des großartigen Webmaster-Einsatzes der
Kollegen Julia Geusch (alias Marie Diot) und Philipp Dewald die Website der Christof-Stählin-Gesellschaft
online – und somit auch lieferbare Stählin-CDs und -Bücher
endlich wieder bestellbar. Auch hier gilt: Der Erwerb von CDs und
Büchern unterstützt unser Bestreben, lange vergriffene Artikel
wieder verfügbar zu machen!
Ebenfalls in den nächsten Wochen erscheint das große Christof
Stählin-Liederbuch, das 80 Lieder mit Noten, Texten und
Akkorden enthalten wird, Bekanntes und Rares. Ich selber habe, mit
großer Unterstützung von Philipp
Dewald, Matthias
Binner und Björn Limberg, einen Großteil der
Lieder transkribiert, und der selbstvervielfältigte Prototyp des
Buchs leistete bei geselligen Anlässen, aber auch Konzertauftritten,
den Musizierenden schon gute Dienste. Die
Christof-Stählin-Gesellschaft wird dieses Liederbuch im Selbstverlag
vertreiben, nach dem Vorbild ihres Namensgebers, der (unter dem Namen
NOMEN+OMEN) ebenfalls überzeugter Sebstverleger war.
Und alle, die immer schon genauer wissen wollen, was Liederpoeten
unter dem legendären "Sago" verstehen, erhalten demnächst
einen vertieften Einblick in die Materie, ohne ein einziges der
beliebten Seminare
der gleichnamigen Schule zu besuchen: Philipp S. Rhaesa, einer
der Sagonauten der ersten Stunde, hat die ästhetischen
Unterweisungen Christof Stählins zu einem ebenso umfangreichen wie
inspirierenden Lehrbuch zusammengefügt. Dieses Buch wird –
voraussichtlich im Hochsommer – im Zeuys-Verlag
erscheinen.
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
"Nur meine Lieder – Weggefährten und Liedgenossen singen Christof Stählin",
zu dessen 80. Geburtstag,
erschienen im Juni 2022 auf dem BuschFunk-Label.
Monate sind vergangen seit dem letzten Eintrag! Manch einer mag schon
geglaubt haben, hier passiere nichts mehr und der Saarmann habe
sich zurückgezogen. Stimmt aber nicht (meinen
Konzertkalender aktualisiere ich sehr häufig!), eigentlich war immer
irgendwas los: Etwa die Sommerwerkstatt Lied mit ihren zwei Konzerten, und ab
September wieder allmonatlich ein
"Geschmacksverstärker"
im Zebrano-Theater. Allerdings
machen seit Dezember Planung und Organisation keinen Spaß mehr:
Welchen – womöglich weitgereisten – Gästen mag man die
maskierten Gesichter eines reduzierten Publikums bei 2G-Bedingungen
zumuten? Und was wäre – angesichts hoher Ansteckungsraten – die
Alternative? Gerade habe ich mir selber einen leichten grippalen Infekt
gefangen – oder ist es Corona? So oder so: Ich hüte meine vier
Wände, und der Geschmacksverstärker am kommenden Mittwoch ist
abgesagt, die Gäste Sebastian
Krämer und Andreas
Gläser auf den März-Termin verschoben. Unsere
Heidelberger Kollegin Inga Bachmann, die eigentlich als Februar-Gast
vorgesehen war, kommt stattdessen im Sommer und hofft, daß dann auch
Anschlussgigs möglich sein werden.
Ich für meinen Teil langweile mich nicht, denn von der
Öffentlichkeit unbemerkt entsteht – unter dem Arbeitstitel
"Sagenhaft" – sukzessive mein neues
Album. Darauf werden Instrumente zu hören sein, die nie zuvor in
einem Saarmann-Album gesichtet wurden. Ich übe mich im Arrangieren,
im Erstellen von Partituren und Einzelstimmen und bin froh, wieder Andreas Albrecht
als Aufnahmeleiter an meiner Seite zu haben.
Jeder etwas öffentlichkeitsbewusstere Kollege hätte den
Entstehungsprozess fotografisch und klingend in den Social Media
dokumentiert, seine Patreon-Gemeinde angefüttert und längst einen (oder schon mehrere) VÖ-Termin(e)
verkündet. Für mich wären das Stressfaktoren, die ich mir gern
erspare. Wenn das Album spruchreif ist, erfahrt ihr es hier.
Rechts aber eine virtuelle Single vorab, die ich schon Ende September
auf meiner
Soundcloud-Seite veröffentlichte und auf Facebook bewarb.
Verlinkt ("befreundet") euch gern dort mit mir, denn so
wenig mir diese Einrichtung auch gefällt: Um einen neuen Song oder
ein neues Album anzukündigen, kenne ich leider nichts mit
vergleichbarer Reichweite.
Und hier ein Lied, das schon vor
Jahren durch den
Hohenbüssower Altweibersommer
inspiriert wurde und höchstwahrscheinlich auch auf dem
neuen Album landen wird:
Hinweis: Dieses Audio wird von SoundCloud eingebettet. Beim Laden können personenbezogene Daten an SoundCloud übertragen werden.
Berlin, 30. Mai 2021
Liebe Kenner der Kleinen Künste,
Daß der Mai eingerahmt wurde mit dem Erscheinen zweier CDs, zu denen
ich künstlerisch beitragen durfte, mag den Eindruck erwecken, ich
sei besonders fleißig gewesen. Ob man das so stehen lassen kann,
wenn wir uns das im Detail begucken?
Da wäre zunächst der Benefiz-Sampler "Club Genie & Wahnsinn, Vol.
1", auf dem mein Lied "Wenn ich mal groß
bin" Platz fand. Und zwar in einer besonders
schönen Live-Version, in der auch diverse SAGO-Kollegen mitspielen.
Die Zusammenstellung der 24 (!) Lieder nahm Sebastian
Krämer, künstlerischer Leiter des Zebrano-Theaters,
höchstpersönlich vor, und der schrieb dazu auch diese
Credits, die man normalerweise gern in einem CD-Booklet läse.
Aus Gründen der Erschwinglichkeit musste dieses leider entfallen;
ich hätte der wirklich hörenswerten Compilation eine üppigere
Aufmachung gewünscht als eine einfache Stecktasche. Aber das Geld
dafür hätte ich auch nicht gehabt.
Wer helfen möchte, das Kleinkunsttheater, das meine Heimatbühne
wurde, zu erhalten, kann für schlappe 10 Euro diese CD über die
Online-Shops diverser darauf vertretener Kollegen – oder auch bei mir
– erwerben.
Das Geld fließt zu 100% an den Zebrano e.V., und gewährleistet
(hoffentlich), daß wir auch nach der Krise einen kleinen Spielort im
Herzen Berlins vorfinden werden.
Außerdem durfte ich beitragen zur Klangfülle eines Minnesang-Albums.
Das wurde auch Zeit, nachdem ich vor 20 Jahren – mit meinem
damaligen Repertoire aus dem 17. bis 19. Jahrhundert – Manchen als
Minnesänger galt. Und tatsächlich habe ich ja mal Walter v.d.
Vogelweides "Under der Linden" vertont und – noch
gar nicht lange her – eines "Minnesängers
Beichte" abgelegt. Von Mittelaltermarkt-Einladungen blieb
ich dennoch unbehelligt.
Aber nun ist da dieses Album – dessen Protagonisten leider nicht
mehr leben:
Süßkind von Trimberg, der jüdische
Minnesänger, starb schon vor über 700 Jahren,
und Hans Hegner, der auf diesem Album
seine Texte/ Lieder interpretiert (und damit eine jahrzehntelange
Beschäftigung mit Autor und Genre dokumentiert), verstarb im Mai
2017 beim Joggen im Charlottenburger Schlosspark.
Sein Perfektionismus stand ihm zu Lebzeiten im Wege, ein Album zu
veröffentlichen. Aber es gab da immer noch seine Aufnahmefragmente
im Archiv seines Freundes
Lothar Jahn
(u.a.
Musiktheater
Dingo). Dank seiner Initiative als Produzent – im Team mit
Mittelalterfolk-Spielgefährtinnen
Cosima Hoffmann
und
Ursel Peters
– wurde nun – unter Mitwirkung von drei Dutzend (!) Gastmusikern
und des Sängers Söhnen Jakob & Jonas – das Album
fertiggestellt. Und man hört wirklich in jedem Detail, daß es sich
um eine wahre Herzenssache handelte:
Es glänzt, nein leuchtet u.a. durch wahren Reichtum der (nicht nur
archaischen) Klangfarben, feinste Arrangements und eine transparente
Produktion. Alle mittelhochdeutschen Texte werden – musikalisch
unterlegt, teils in expressionistischen Vokalcollagen – auch auf
Neuhochdeutsch rezitiert. Ein üppiges Booklet (hier gibt es eins!)
fördert die Verständlichkeit und erstaunliche Einsichten: Sollten
etwa die Wurzeln des bekannte Volksliedes
"Die Gedanken sind frei" bis in mittelalterliche Schichten
herunterreichen?
Wenn es auch unter all den Beteiligten (darunter sogar drei
Mitglieder der legendären Band
Ougenweide) nicht leicht fallen dürfte,
meine (vor allem Chorgesangs-)Beiträge herauszuhören: Ich freue
mich, daran beteiligt zu sein und halte sechs Exemplare zum Verkauf
(Stückpreis: 15 Euro) bereit.
Das Album soll, soviel ich weiß, nur haptisch zu haben sein. Hier ein
nicht mehr aktuelles, aber hübsches "Making of"(YouTube-Link) von Lothar Jahn mit Hörbeispielen, wie sie
Monate vor dem Endmix klangen.
Beide CDs können zusätzlich – formlos – zu all den Sachen in meinem
Shop bestellt werden.
Ab 30 Euro Warenwert entfallen für den Käufer die Portokosten.
Und für die Käuferin auch.
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
Berlin, 10. Mai 2021
Liebe Kenner der Kleinen Künste,
Kaum zu glauben, daß es Ende der Woche gemeinsam mit Andreas Albrecht
auf Tour gehen soll!
Ich stelle mir das so vor:
An jedem Auftrittsort wird ein 50-köpfiges Publikum vor den Toren
des Saales stehen und schweigend – je nach Gesinnung – gegen das
Virus oder gegen Maßnahmen, Merkel & Co. demonstrieren.
Kulturell ausgehungert wird man uns unsere CDs nur so aus den Händen
reißen; wir werden gar nicht genug Exemplare dabei haben, weil wir
damit gar nicht (ernsthaft) gerechnet haben werden.
Dann werden wir irgendwann sagen: Sorry, wir müssen da jetzt rein,
denn die Kameras für den Live-Stream sind installiert. Ihr müsst
leider draußen bleiben, bzw. daheim am Bildschirm zuschauen. Die
Fans werden entgegnen, sie hätten bereits Vorkehrungen getroffen und
auf einem geheimen Grundstück Beamer und Großleinwand aufgebaut (es
ist natürlich ein warmer Maienabend), vor der sie sich nun illegal
zu versammeln gedächten, um der Show zu folgen. Ob wir nicht lieber
mitkommen und dort spielen wöllten.
Da werden wir uns dann etwas ratlos ansehen und zu dem Kompromiss
durchringen, nach der Show noch zum Umtrunke vorbeizuschauen.
Und wenig später werden wir in einem fast leeren Saal die Bühne mit
einem "Absurder geht nimmer"-Gefühl betreten.
Auf Achse trotz Corona: LiederaTour 2021 Foto: Christian Reister
Berlin, 21. April 2021
Liebe Kenner der Kleinen Künste,
Hier jetzt anzukündigen, daß mein neues Album in zwei Tagen offiziell erscheint, würde vermutlich heillose Verwirrung auslösen: Was? Schon wieder eins?
Nein, es geht noch immer um
"Selber
leuchten"
Tatsächlich fühlt sich aber der Tag, an dem die Pakete aus dem Presswerk kamen, schon wieder an wie lange her.
Und liebe Freunde & Follower, ich danke euch:
Ihr habt mich mit euren prompten CD-Bestellungen wahrhaft verwöhnt! Zwei Wochen lang kam ich zu nichts anderem mehr als zum Eintüten und zwischendurch mal einem Spaziergang zum Postkasten. Und das eigentlich nur aufgrund eines einzigen Facebook-Posts und einer Rundmail.
Ich erfreue mich an der Vorstellung, daß meine CD schon in über hundert Playern rotiert. Noch mehr natürlich an den positiven Rückmeldungen, die ich noch immer von euch erhalte.
Zwischenzeitlich war ich allerdings auch ein wenig frustriert wegen des Fehlers in der Booklet-Seitenfolge. Ich sagte mir zwar, daß die Stones 1968 versehentlich eine ganze LP in falscher Geschwindigkeit veröffentlichten (die es trotzdem in die Top 10 schaffte), aber das tröstete mich ebenso wenig wie der kollegiale Hinweis, daß doch bei Briefmarken die Fehldrucke den höchsten Sammlerwert erzielten.
Also habe ich neudrucken lassen, dabei auch auf Einhaltung der Standardmaße bestanden. Das korrigierte Booklet gibt's für Frühkäufer natürlich gratis, bzw. einen Euro Versandkosten.
Um mich nicht auch noch mit Presse-Arbeit zu verausgaben, habe ich einen fähigen Gehilfen engagiert: 28IF Musikpromotion. Solltet ihr mich also künftig im Fernsehen oder Feuilleton sehen, dann nicht, weil
"Selber leuchten" bedeutender wäre als sein Vorgänger "Gestern ist auch noch ein
Tag", sondern weil da jemand ist, der die richtigen Leuten kennt – und bemustert. Schauen wir mal, ob mir gute Kritiken im
SCHALL Musikmagazin
(nur Printausgabe) oder hier,
bei BuchundTon eine einzige CD-Bestellung bescheren.
Natürlich muss jetzt auch eine virtuelle Single her ...
Probieren wir's mal mit dem Lied rechts.
Welche Lieder man ansonsten auf "Selber leuchten"
zu hören kriegt, welche tolle Musiker daran mitwirkten, und welche meiner Alben man eventuell sonst noch kaufen muss, weil man doch eigentlich die
"Friseuse", den "Zeitgeist" oder andere Relikte längst überwundener Reifephasen sucht, das steht
hier, auf meiner
Shop-Seite.
A propos Relikte:
Wer aus Ablehnung allzu aufdringlicher Haptik gar keine physischen Tonträger mehr haben mag, kann das Album auch im Download (mp3 oder wav) erwerben. Das kostet 12 Euro, 3 weniger als die CD. Wem das also genügt, der nehme bitte Kontakt zum Label
Mit einer Mischung aus Vorfreude und Melancholie blicke ich voraus
auf den Mai:
Zusammen mit Andreas Albrecht werde ich
ganz real zu einer LiederaTour 2021
aufbrechen, die aber für die Öffentlichkeit nur virtuell
stattfinden darf.
Insgesamt werden wir vier Konzerte mit unterschiedlichem Repertoire
und wechselnden Gästen/ Local Heroes streamen:
Am 5. aus Berlin, am 15. aus Asperg,
am 16. aus Stuttgart und am 21. aus Nürtingen.
Ermöglicht wird dies durch reale, engagierte Veranstalter, einen
Fördertopf und die Kulturinitiative FeierabendTV, befeuert durch eine gewisse Reiselust.
Auftrittdetails entnehmt bitte, wie immer, dem
Konzertkalender.
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
Foto: Christian Reister
Hinweis: Dieses Audio wird von SoundCloud eingebettet. Beim Laden können personenbezogene Daten an SoundCloud übertragen werden.
Die zweite Gratis-Auskopplung aus
dem neuen Album:
"Näher ran"
Foto: Christian Reister
Auf Achse trotz Corona: LiederaTour 2021
Berlin, 31. Januar 2021
Liebe Kenner der Kleinen Künste,
genug der Geheimniskrämerei:
Letzten Mittwoch wurde mein neues Album aus dem Presswerk geliefert.
Wer glaubt, es hieße "Weltuntergänge", hat neulich
nicht aufmerksam genug gelesen;
das Werk heißt
"Selber
leuchten"
Offiziell erscheint es erst am 26. April, aber zwei große Pakete blockieren gerade meine Wohnung. Wer mag zu ihrer Verringerung beitragen?
Es sind schöne Lieder drauf, hier einhörbar
(oder im Soundcloud-Player unterm Foto).
Man könnte sogar sagen: Es ist eine CD voller Hoffnung.
Denn wer die Hoffnung hat, es gäbe da draußen noch Menschen, die CD-Spieler besitzen, der kann auch sonst kein allzu großer Pessimist sein.
Was sich auch darin äußert, daß das Album dann doch nicht "Weltuntergänge" genannt
wurde.
Welche Lieder man auf "Selber leuchten"
zu hören kriegt, welche tolle Musiker daran mitwirkten, und welche meiner Alben man eventuell sonst noch kaufen muss, weil man doch eigentlich die
"Friseuse", den "Zeitgeist" oder andere Relikte längst überwundener Reifephasen sucht, das steht
hier, auf meiner
Shop-Seite.
A propos Relikte:
Wer aus Ablehnung allzu aufdringlicher Haptik gar keine physischen Tonträger mehr haben mag, kann das Album auch im Download (mp3 oder wav) erwerben. Das kostet 12 Euro, 3 weniger als die CD. Wem das also genügt, der nehme bitte Kontakt zum Label
Über Audio-Streaming-Dienste denken wir nach, wenn ich die CD-Herstellungskosten durch Verkäufe wieder drin habe. Um abzuwarten, bis ich auf "Spotify" 1,2 millionenmal gespielt wurde, bin ich nämlich zu ungeduldig.
Genug damit zum neuen Album!
Außer vielleicht, daß ich am kommenden Mittwoch mit dem Produzenten dieser Scheibe, Label-Inhaber, kurz: dem
Kollegen Andreas Albrecht, in einem virtuellen
"Geschmacksverstärker" zu sehen sein werde.
Wir sind sehr besorgt über den Fortbestand unserer Heimatbühne, möchten also diesen Termin – trotz widriger Umstände – nicht erneut untätig verstreichen lassen.
Also haben wir einige unserer ehemaligen Gäste um Beiträge angefragt, und – oh ja, sie haben geantwortet!
Es wird eine Benefizshow: Alle Künstler verzichten zugunsten des Zebrano-Theaters auf eine Gage; die generierten Spenden gehen ausnahmslos an den e.V. des Theaters.
Das da rechts sind nur Entwürfe.
Sowohl die Artworks als auch der Titel, die Kurzfassung von "Weltuntergänge
im 6/8-Takt" –
so nannte ich mein neues Programm, dessen Vorpremiere ich im
Februar noch spielen durfte.
Lange glaubte ich zu wissen, wie das Artwork des neuen Albums
aussehen könnte. Zu lange; im Herbst stellte ich fest, daß ich
mich an meiner eigenen Vorstellung satt gesehen hatte.
So lud ich den Berliner Fotografen Christian Reister zum Vorhören
meiner CD ein – und zum Entwickeln seiner eigenen
Bild-Assoziationen.
Dies waren seine ersten Ideen.
Wunderschön, aber dann im kreativen Prozess einvernehmlich
verworfen. Wie auch der Titel.
Zugunsten wessen, das werde ich hier ankündigen, sobald mein Album
geliefert wird: Immerhin gelang es noch vor Weihnachten, dem
Presswerk den Auftrag zu erteilen.
Gern hätte ich es all den mitwirkenden Musikern unter den
Weihnachtsbaum gelegt, aber der Entstehungsprozess wurde doch einige
Male abgebremst.
Aber
durchaus nicht durch die pandemischen Umstände, sondern auch
durch Unternehmungen, mit denen ich ihnen trotzen konnte.
Zum Beispiel die kleine SAGO-Konzerttour
im September, die mich gemeinsam mit
Jacqueline Schlegel,Liv
Markus', Ulrich Zehfuß, Matthias
Binner
und
dem Duo Sparen
auf Kaution
nach Bern, Basel und Waiblingen führte.
Beim Waiblinger Auftritt,
der filmisch dokumentiert wurde und hier
abrufbar ist, war dann leider Liv nicht
mehr dabei.
Mein Lieblingstheater blickt auf sein düsterstes Jahr zurück.
Aber sehen wir auch das positiv:
Peter Frank hat in ein kleines Heer von Kameras und hübschen Bühnenleuchten investiert und sich die Fähigkeiten draufgeschafft, live während der Show einen Schnittcomputer zu bedienen. Gemeinsam mit Stefan Pede konnten so immerhin einige wenige Events, die stattfanden, in die Welt hinausgesendet werden, und manch einer, der noch nie einen realen Fuß ins
Zebrano-Theaters gesetzt hat, durfte ein virtuelles Auge hineinwerfen.
Die Geschmacksverstärker danken nicht nur von Herzen diesem tollen Team, sondern auch ihren Gästen, die unter diesen experimentellen Umständen bereit zu "Live"-Auftritten waren:
Stephan
Braun, Esther Buser
und Markus
Manfred Jung. Und allen Zuschauern, die das auch finanziell honoriert haben.
Seit wir Anfang Oktober wegen des kulturellen Lockdowns den
Kölner Schriftsteller Gunnar Kaiser
wieder ausladen mussten, haben wir uns nicht mehr getraut, Gäste für spätere Termine anzufragen. Eine Einladung widerrufen zu müssen ist gewissermaßen traumatisierend. Und wir wissen auch gar nicht, ob das Zebrano finanziell über den Winter kommt.
Den Januar-Termin lassen wir ausfallen, aber es ist gut möglich, daß wir im Februar wieder etwas
zaubern werden.
Wann immer es im vergangenen Jahr mit dem eigenen künstlerischen Schaffen nicht so recht voran ging, habe ich mich der Recherche im Nachlass meines 2015 verstorbenen Mentors
Christof Stählin gewidmet (auch er immer wieder gern
Zebrano-Bühnengast). Da wird in den nächsten Monaten noch einiges zu vermelden
sein, denn die Christof
Stählin-Gesellschafthat große Pläne.
ein viertel Jahr kultureller Shutdown liegt hinter uns. Erste
Konzerte mit Sicherheitsabständen an der frischen Luft haben
schon wieder stattgefunden, aber das Meiste geschieht momentan
noch im digital-virtuellen Raum. Ich hatte bisher keine Lust,
mich statt auf eine Bühne vor eine Webcam zu setzen und
anstelle der Mimik der Besucher die Klickzahlen und Likes
eines Videos zu verfolgen. Bin halt voll old-school.
Wenn man mich aber einlädt, mitzumachen, und dann auch noch
umgeben von hochgeschätzten Kollegen, sieht die Sache anders
aus.
Als ich 2005 zum ersten Mal einer abendlichen Liederrunde bei
Christof Stählins Dichter-Akademie SAGO
beiwohnte, kam ich aus dem Staunen kaum heraus: Solch
überbordende lyrische Sinnlichkeit, so viel liebevoller
sprachlicher Feinschliff aus jedweder Ecke, in welche die im
Kerzenschein kreisende Weinflasche zeigte, das hatte ich nie
zuvor erlebt. Ich wusste: Hier würde ich mich enorm
anstrengen müssen, um bei nächster Gelegenheit mehr als eine
handvoll passabler Lieder am Start zu haben.
Nun sind 15 Jahre ins Land gegangen. Vor fünf Jahren verstarb
Christof, aber noch immer treffen sich Liedermacher in seinem
Geiste zu Seminaren, zu gegenseitiger kollegialer
Schaffenskritik und eben zu solch magischen Liederrunden. Bei
denen habe ich mir oft gewünscht, daß jemand eine Kamera
mitlaufen ließe, damit die Welt außerhalb eine Ahnung davon
bekommt, mit welch großartigen Inhalten man TV- und
Radioprogramme füllen könnte, hätte man sich nicht
allüberall dem Konsens des Mittelmaßes verschrieben.
Aber würde sich auch der Zauber einer solchen Runde einfangen
lassen?
Inzwischen hat eine solche (an Teilnehmern vergleichsweise
kleine) Runde online stattgefunden:
Der 1. "SAGO-Song-Salon" wurde – mit
Unterstütztung des Feierabendkollektivs,
des Kulturbüros Sorglos und des Tonstudios
Klangschneider – aus dem Berlin-Weddinger Szeneclub Mastul
weltweit übertragen. Ob es mit der Magie funktioniert hat,
möge jeder, der es nachträglich betrachtet (siehe rechts),
selber beurteilen.
Ich nenne es ein großes Glück, daß mit zu dieser Runde mein
derzeitiger Lieblings-Sessionpianist
Matthias
Binner gehörte, der auch mein
nächstes Album mitgestaltet, wenn er nicht gerade an seinen
eigenen Liedern arbeitet – oder gleich ganze Musicals
komponiert. Oder gemeinsam mit Claudia
Fink (Lucid) musiziert, unserer Sangesfee mit
dem warmen Timbre und dem silbernen Saitenklang. Und dann war da noch
Sebastian
Krämer, der Mann, nach dem die Messlatte des
intellektuellen Chansons geeicht wurde. Er ist einer jener
Kollegen, die mich 2004 für SAGO anwarben, als ich meine
ersten Gehversuche auf Berliner Kleinkunstbühnen unternahm.
Also schon was Besonderes, mit den Dreien die Bühne zu
teilen.
Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen
Holger Saarmann
(Achtung,
Bild mit externem Link zu YouTube: Nur dort kann das Video geguckt
werden.)
Wenn ich auch ausdrücklich empfehle, das ganze Konzert
anzuschauen,
so muss ich doch damit rechnen, daß hier, auf meiner Webseite, sich
Besucher tummeln,
die vor allem meiner Lieder wegen hier sind. Drum hier die
jeweiligen Direktlinks:
Im September übrigens, so Corona will, darf ich Teil einer
kleinen SAGO-Tour sein,
aber in anderer Besetzung als das oben dokumentierte Konzert:
Dann geht es gemeinsam mit
Jacqueline Schlegel
(Zürich),Liv
Markus'(Basel),
Ulrich Zehfuß (Speyer), Matthias
Binner
(Berlin)
und
dem Duo Sparen
auf Kaution
(Berlin/ Biesenthal)
nach Bern, Basel und Stuttgart.