Hinaufschauen
Als
ich ein Fisch war,
jung und golden
in
einem Flußbett
zwischen den Steinen
kurz
vor dem Wasserfall
schien
das Leben leicht
wie das Sonnenspiel auf meinen Schuppen
Und
ich schaute hinauf in den Himmel:
In
dem schimmernden Muster schwimmenden Lichtes
sah ich mich.
Und
der Abgrundtiefe so nah,
als ich ein Fischlein war.
Als
ich ein Vogel war,
wild und schwarz,
jagend
nach Freiheit,
dem ewigen Augenblick.
Als
ich mich stürzte durch Wasserfälle,
spürt
ich kühlendes Glück im Gefieder.
Und
ich schaute hinauf in den Himmel,
sah
mein tiefblaues Ziel
über Tannen und Felsen,
hinter Sonnen
und Monden.
So
verrückt nach der Gefahr,
als ich ein Vogel war.
Wenn
ich erst Erde bin,
dunkel und ewig,
Boden
für Bäche,
für Wiesen und Wurzeln,
weht
dann der Lebenswind
still die Samen der Zeit
über
mein weiches Gesicht,
dann
werd ich dem Himmel
ganz tief in sein Auge schau'n
und
jubeln: Was wärest du ohne mich?
Selber
Ziel und Spiegel und Sinn,
wenn ich erst Erde bin.
(Holger
Saarmann)
©
by Holger Saarmann, 1999
|
Looking
up
When
I was a fish,
young and
golden,
between
the stones
in a
river-bed
close
to the waterfalls,
life
appeared as light
as the sunbeams on my
scales.
And
looking up to the sky,
I
saw myself
in the glittering patterns of swimming
light.
So
close to the deep gorge -
when I was a fish.
When
I was a bird,
black and wild,
chasing
for freedom,
the eternal
moment.
When
I plunged through waterfalls,
I
felt the cooling happiness im my plumage.
And
looking up to the sky,
I
saw my goal, the deep blue
above the firs and rocks,
beyond
suns and moons.
So
crazy for danger -
when I was a bird.
When
I am finally earth,
dark and
eternal,
a
ground for brooks,
for meadows and
roots,
and
when the wind of life
silently blows the seeds of time
over
my soft face,
then
I'll deeply look into the sky's eye,
rejoicing:
What would you be without me?
Being
my goal and mirror and meaning,
when I am finally
earth.
(Holger
Saarmann)
©
by Holger Saarmann,
1999
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