The last Rose of Summer

'Tis the last rose of summer left blooming alone;
All her lovely companions are faded and gone;
No flower of her kindred, no rose bud is nigh,
To reflect back her blushes, to give sigh for sigh.


I'll not leave thee, thou lone one, to pine on the stem;
Since the lovely are sleeping, go, sleep thou with them.
Thus kindly I scatter thy leaves o'er the bed,
Where thy mates of the garden lie scentless and dead.

So soon may I follow, when friendships decay
and from Love's shining circle the gems drop away.
When true hearts lie withered and fond ones are flown,
Oh! who would inhabit, this bleak world alone?



(M: Sir John Stevenson/ W: Thomas Moore, ca. 1805)


Die letzte der Rosen

Die letzte der Rosen steht blühend allein;
All ihre Gefährten, sie schliefen schon ein.
Nicht Blume noch Knospe, ihr freundlich verwandt,
hat Seufzer noch Blicke zurück ihr gesandt.

Ich will dich nicht lassen verwelken am Strauch
Weil alle schon schlafen, geh, schlafe du auch.
Doch sanft streu ich nieder die Blätter so rot
Wo ruhen deine Lieben, gefühllos und tot.

So schnell möchte ich folgen, wenn Freundschaft verblüht,
Im Lichtkranz der Liebe der Schimmer verglüht.
Wenn die Zeit die treuen Herzen der Freunde zerschellt,
wer möchte dann weilen allein in der Welt?



Musik: Sir John Stevenson/ Text: Thomas Moore, ca. 1805

Anonyme Übersetzung (vor 1852) aus dem Schreibbuch von Samuel Diehl, Pennsylvania.





Wann habe ich bloß diese Melodie zum ersten Mal gehört? Sicherlich lange bevor Tom Waits sie zitierte.
Der irische Dichter Thomas Moore gab die Verse seinem Partner John Stevenson zur Vertonung. Der schrieb eine hübsche, aber wenig elegant durchkomponierte Melodie mit einem kitschigen Schnörkel, dazu eine hölzerne Klavierbegleitung. Dennoch wäre der Song sicherlich jahrelang Platz Eins in den Sheet Music Charts gewesen, wenn es sowas vor 200 Jahren gegeben hätte.
Diese dreistrophige deutsche Übersetzung erscheint hier erstmals im WWW: Sie wurde aus Pennsylvania, USA, überliefert und ist inhaltlich ziemlich gelungen und gut singbar. Einige kleine Eingriffe können sie für heutige Ohren leichter verständlich machen:


Die letzte der Rosen steht blühend allein.

Ihre lieblichen Gefährten, alle schliefen sie ein.

Keine Blüte, keine Knospe, ob befreundet, ob verwandt,

hat errötend oder seufzend eine Antwort ihr gesandt.

Ich lass dich nicht verwelken so allein an deinem Strauch:

Weil die anderen schon schlafen, geh, schlafe du auch.

Und in Andacht streu ich nieder deine Blätter so rot,

dort, wo deine Gesellen liegen, alle duftlos und tot.

So schnell will ich selber folgen, wenn Freundschaft verblüht,

wenn im Lichtkranz der Liebe der Schimmer verglüht.

Wenn die Zeit die treuen Herzen der Freunde zerschellt,

wer möchte dann weilen allein in der Welt?


(Textbearbeitung nach der obigen anonymen Übersetzung: Holger Saarmann)
© by Holger Saarmann, August 2008



Anders als Thomas Moore bin ich der Meinung, daß es besser ist, die letzte Rose des Sommers in Ruhe verwelken zu lassen.



                                       




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