She's like the Swallow



She's like the swallow that flies so high,

She's like the river that never runs dry.
She's like the sunshine upon the lee shore,
She loves her love but she'll love no more.

'Twas down in the meadow this fair maid bent
A-picking the primroses just as she went.
The more she picked and the more she pulled,
Until she gathered her apron full.

She climbed on yonder hill above
To give a rose unto her love.
She gave him one, she gave him three
She gave her heart for company.

And as they were sitting on yonder hill
His heart grew hard, so harder still.
This fellow has two hearts instead of one.
She says, "Young man, oh what have you done?

When once I carried my apron low,

My love, he followed me through frost and snow.

But now my apron is to my chin,

My love passes by and won't come in."

"How foolish, how foolish you only must be
To think I love no one, my sweetheart, but thee.
The world's not made to love one maid alone,
I take delight in everyone."

She took her roses and made a bed,
A stony pillow for her sorrowful head.
She lay her down, no more did she say,
But let her roses fade away.

She's like the swallow that flies so high,
She's like the river that never runs dry.
She's like the sunshine upon the lee shore,
She loves her love but she'll love no more.



(Trad. Newfoundland, Canada)

 

Sie gleicht der Schwalbe   



Sie gleicht der Schwalbe, die himmelwärts fliegt,

Sie gleicht einem Flusse, der niemals versiegt,

Sie gleicht einem Ufer im Sonnenschein,

Sie liebte, doch Liebe, die kann nie mehr sein.

Ein Maidlein stand auf der Wiese, gebückt,

und hat im Vorbeigehen Blumen gepflückt.

Die Schlüssel, die gelben, die blühten dort wild,

und damit hat sie ihr Schürzlein gefüllt.

Sie hat ihre Schritte zum Hügel gelenkt

und oben dem Liebsten ein Blümlein geschenkt,

erst eines, dann drei, doch er wollte noch mehr,

so gab sie ihr Herz und ihr Schürzlein her.


Sie saßen dort oben und waren allein.

Sie hörte sein Herz, und sein Herz ward zu Stein;

es schlug nun für zwei, und sie sprach: "Junger Mann,

was hast du getan? Was tust du mir an?

Die Schürze, die trug ich einst lang, bis zum Zeh,

mein Liebster, der folgte durch Eis mir und Schnee.

Heut reicht mir die Schürze nur mehr bis ans Knie,

und er geht vorbei und besucht mich nie!"

"Wie töricht, mein Schatz, und wie lächerlich!

Wie konntest du glauben, ich liebe nur dich?

So viele Feinsliebchens bewohnen die Welt,

und mehr als eine, die mir gefällt!"

Sie hat aus den Blumen ein Bett gemacht:

Ein Stein war ihr Kissen, ihre Decke die Nacht.

Sie legte sich nieder und sagte kein Wort,

und bald schon waren die Blumen verdorrt.

Sie gleicht der Schwalbe, die himmelwärts fliegt,

Sie gleicht einem Flusse, der niemals versiegt,

Sie gleicht einem Ufer im Sonnenschein,

Sie liebte, doch Liebe, die kann nie mehr sein.



(Trad. Neufundland, Kanada,

Nachdichtung: Holger Saarmann)
© by Holger Saarmann, 2005






>> CD "Lieder, so deutsch wie der Wilde Westen"



Aus mindestens drei Quellen habe ich mir dieses Lied in Gesamtlänge (so hoffe ich) rekonstruiert (und metrisch ein wenig zurechtgesungen). Es gibt einfach zu viele Liederbuch-Herausgeber auf dieser Welt, die glauben, die Hälfte der Strophen täte es auch. ... 
Und schließlich
unabhängig von Vivien Zeller, die es in unserem "Winnetou"-Programm mit Geige und zweiter Stimme bereichert überkam mich die Lust, dieses Lied auch auf deutsch zu singen, und nicht bloß zu übersetzen. Die deutsche Übersetzung oben lässt sich also singen.



                                       




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