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Lieder von Karl
May
(Winnetou zu Old Shatterhand, in "Winnetou III")
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Ja, hat er! Geboren und aufgewachsen in Ernstthal (Sachsen), blind bis zu seinem fünften Lebensjahr, erhielt er aufgrund seiner offenkundigen Begabung schon als junger Schüler vom befreundeten Kantor Unterricht in Gesang, Klavier, Orgel, Geige und Harmonielehre. Als Lehramts-Anwärter konnte May seine musikalische Ausbildung in Waldenburg und Plauen vertiefen. Er spielte Gitarre und unterrichtete Klavier; wegen eines Techtelmechtels mit einer Klavierschülerin, der Ehefrau seines Vermieters, musste er 1861 Glauchau verlassen, wo er als Hilfslehrer angestellt war. Der vermeintliche Diebstahl einer Taschenuhr erbrachte May die erste von mehreren Haftstrafen. Damit galt er als untauglich für den Lehrberuf ... Was für ein Segen für die deutsche Trivialliteratur (und für Generationen von Schülern, die unter der Fuchtel wahrhaft untauglicher Lehrer wenigstens in Karl Mays Romanwelt ihre Fantasie schulen konnten)! Zunächst aber, 1864, wurde Karl May Leiter des (Männer-)Gesangsvereins Lyra zu Ernstthal, für den er ein gutes Dutzend Werke komponierte: Lieder im Stile Friedrich Silchers, Motetten, eine Weihnachtskantate; Gedichtvertonungen und eigene Texte, meist von jenem spätromantischen Pathos, der selbst in musikalischer Verpackung heute nur noch schwer zu ertragen ist. (Gelegentlich zitierte er später die Texte seiner musikalischen Werke in seinen Romanen und Erzählungen.) Zwei
weitere Haftstrafen von insgesamt mehr als sieben Jahren nutzte May
zur musikalischen Weiterbildung, u.a. als Leiter des
Gefängnis-Bläserkorps in Zwickau (1865-68) und als Organist für die
katholische Gefängniskirche in Waldheim (1870-74). Dazu May: (in "Mein Leben und Streben",
1905) Diese Episode (hier kann man sie online lesen) erschien zunächst als Kurzgeschichte "Im Wilden Westen Nordamerikas" in der Zeitschrift "Feierstunde im häuslichen Kreise" (Köln 1883). Zehn Jahre später arbeitete May sie in "Winnetou III" ein. Als Lied gedruckt (für vier Männerstimmen) erschien "Ave Maria" erst im Juni 1897 in der katholischen Familienzeitschrift "Deutscher Hausschatz". Zu Weihnachten desselben Jahres komponierte May "Vergiss mich nicht" für gemischten Chor. Ein spätromantisches Werk, das aber, wie meine Aufnahme zeigt, nur einige Trommelschläge von "High Noon" entfernt ist. Mein Gitarrensatz für "Ave Maria" orientiert sich an der Version für gemischten Chor (gedruckt erstmals 1898 in der Mappe "Ernste Klänge"). Naja, und an Johnny Cash. Die
Ballade des armen Webersohnes Karl May
Das
Konzept des Buches wirkt allerdings etwas gestreckt und halbgar, denn
es versammelt neben den sauber gedruckten, ausführlich kommentierten
Originalkompositionen auch eine Auswahl von May-Vertonungen anderer
(meist unbekannter) Komponisten, darüber hinaus einige alte Schlager
(und eine tabellarische Auflistung Dutzender weiterer Titel), in denen
Karl May oder seine Figuren besungen oder nur erwähnt werden. Dazu
eine Reihe nicht allzu kritischer Essays, etwa über Martin Böttchers
Filmmusiken. Die beigelegte CD, die wohl den happigen Preis von 40
Euro rechtfertigen soll, enthält denn auch, neben einem
Böttcher-Medley (OHNE Winnetou-Melodie!), einigen Firlefanz. Von den 16 abgedruckten Kompositionen Karl
Mays sind jedoch nur sieben als Hörbeispiel enthalten.
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The
(first person) narrator of his Wild West novels is mostly a German
adventure tourist with nearly superhuman capacities and Christian
sentiments named "Charly"(!). His reputation - "Old
Shatterhand" - echoes throughout the Wild West. The young
Apachean chief Winnetou is his blood-brother. The novel triology "Winnetou"
highlights the progress of an idealistic, warmhearted friendship,
starting with the first meeting as deadly enemies (because the "greenhorn"
Charly came to the States as a railroad builder), ending sadly with
Winnetou's violent death in Volume III. Karl May also was a passionate musician who started composing years before he turned to professional writing. Born in Ernstthal (Saxony), blind until he was five, his musical talent soon became obvious, and so he got singing, piano, organ, violin and theory lessons from the precentor, living in the house next door. He
decided to become a teacher and thus was able to continue his musical
studies at college. He even developed his skills when he was sent to
jail, pretendedly having stolen his room-mate's watch. Thanks to this,
he was considered unworthy to work as a teacher again. Instead, in
1864, he became leader of his hometown's men's singing club
"Gesangsverein Lyra" and started composing choir works for
them, immitating the popular style of Friedrich Silcher. His lyrics
are characterized by the kind of late Romantic pathos,
which is (even when wrapped in music) hard to bear for nowaday's ears
and minds. My
guitar adaptation of "Ave Maria" follows a version
for mixed choir (first printed in 1898 in "Ernste
Klänge")
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